Ausgewählte Stücke der Sammlung

  • Ein Gedicht der Sappho

    Sappho, die früheste und berühmteste Dichterin des Altertums, lebte um 600 v.Chr. auf Lesbos. Bis ins 7. Jh. n.Chr. wurde sie immer wieder gelesen und abgeschrieben. Das abendländische Mittelalter hat die weibliche Erotik in ihren Gedichten jedoch mißbilligt, so dass keines von ihnen direkt weitertradiert worden ist.

  • Ein Gedicht des Archilochos

    Zu den bekannten literarischen Stücken gehört ein Gedicht des Archilochos. Dieser Dichter lebte um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Seine außerordentliche Persönlichkeit kannte man; überliefert waren Verse seiner hinreißenden Liebeslyrik, aber auch Gedichte, die ihn als stürmischen Hasser und wilden Berufssoldaten offenbaren.
  • Ein theologischer Papyrus-Kodex (P 967 Rahlfs)

    Der Papyrus-Codex wurde im Jahre 1931 gefunden. Er enthält die biblischen Bücher Ezechiel, Daniel und Esther in der LXX-Version und ist etwa um das Jahr 200 n. Chr. von zwei Schreibern erstellt worden.

  • Der Kölner Mani-Kodex

    Der Kölner Mani-Kodex enthält die Lebensgeschichte Manis, der im 3. Jahrhundert nach Christus die Weltreligion des Manichäismus gegründet hat. Zeugnisse dieser Religion sind spärlich. Der Kölner Mani-Kodex ist die einzige erhaltene Schrift der Manichäer in griechischer Sprache und ist das kleinste aus der Antike erhaltene Buch. Es wurde im 5. Jahrhundert in Ägypten aus Pergament hergestellt. Jede Seite mißt nur 3,5 x 4,5 cm und trägt 23 Zeilen in einer schönen Schrift.

  • Die Kölner Tura-Papyri

    Die Kölner Sammlung besitzt Teile der sogenannten Tura-Papyruskodices mit den Kommentarschriften des Didymos des Blinden zu Zacharias, Hiob, Ekklesiastes und den Psalmen.

  • Die verkohlten Papyri aus Bubastos

    Kurze Zeit nach 232 n. Chr. wurde das Zentralarchiv des Bubastites, eines der im Nildelta gelegenen administrativen Distrikte des griechisch-römischen Ägypten, vom Feuer zerstört. Ob dies ein Unglück war, oder ob das Archiv absichtlich in Brand gesteckt wurde, um das im Archiv aufbewahrte Steuerregister zu zerstören, wissen wir nicht. Der Brand hat jedoch einen beträchtlichen Teil des Archivs für die Nachwelt aufbewahrt, wenn auch im verkohlten Zustand. Durch den Brand waren nämlich die Papyrusrollen einer hohen Temperatur ausgesetzt, wodurch die Zersetzung ihres organischen Materials verhindert wurde. Andernfalls wäre dieses Material schon seit langem verlorengegangen, da die feuchte Umgebung des Nildeltas für die Papyri ungünstig ist.

  • Ein Verwaltungsarchiv aus dem 2. Jahrhundert nach Christus

    Ein Mann namens Petaus bekleidete in den 80er Jahren des 2. Jahrhunderts nach Christus im Dorf Ptolemais Hormu, das am Rande der Oase Fayum lag, den Posten des Dorfschreibers, was in etwa dem Posten eines Bürgermeisters entsprach. Petaus hatte nachgewiesen, über ein bestimmtes Vermögen zu verfügen, und war dann für diese Stellung ausgelost worden. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem, die Register der Einwohner und des Bodenbesitzes aktuell zu halten und die Instandhaltung der Deiche und Dämme zu überwachen.

  • Papyri des jüdischen Archivs

    Bereits im 3. Jahrhundert v.Chr. lebten viele Juden in der Chora Ägyptens, wie die Papyri deutlich zeigen. Ihre Zahl muß aber im Lauf des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts noch zugenommen haben. Denn nach dem Verlust von Teilen Syriens haben die Ptolemäer jüdische Einwanderer aufgenommen. Weitere Juden werden auf Grund des Makkabäeraufstandes nach Ägypten gekommen sein, da nach Wiedererlangung der Religionsfreiheit erbitterte Kämpfe innerhalb des jüdischen Volkes zwischen der griechenfreundlichen und der nationalen Partei ausgefochten wurden.

  • Buchhaltung in einer Bank des 2. Jahrhunderts vor Christus

    Die Papyrussammlungen in Heidelberg, Köln und Wien besitzen umfangreiche Reste zweier Geschäftsbücher einer Bank aus dem Herakleopolites (Mittelägypten), die in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren sind.